worte und gedanken zu viva con agua und dem zdf magazin royale
Grundsätzlich hat Jan Böhmermann mit dem meisten, was er in der Show gesagt hat, in meinen Augen absolut recht. Die Studie, nach der es mehr CO₂ sparen würde auf Mineralwasser zu verzichten als auf den innerdeutschen Flugverkehr, zitieren wir ja selbst auch ständig.
Und auch weitere Probleme, die er anspricht, stellt er gut dar. Ich finde es wichtig, dass wir uns in Deutschland endlich mehr anstrengen, unser Wasser zu schützen und natürlich auch die Klimakrise zu verhindern (oder wenigstens zu verlangsamen)!
Leider hat auch unser Partner Viva con Agua (seit über 10 Jahren unterstützen wir Trinkwasserprojekte von VcA) einiges an Kritik abbekommen. Ich kann den Punkt verstehen, dass statt Selters Mineralwasser jetzt Viva con Agua Mineralwasser zu trinken natürlich nicht die Welt rettet. Gleichzeitig gibt es gerade im Bereich Wasser große Player wie Nestlé, Coca Cola oder PepsiCo, die ich so viel problematischer finde – warum sucht man sich da gerade eine kleine Marke aus Hamburg aus, deren Anteil am Mineralwassermarkt verschwindend gering ist?
Die Kritikpunkte sind nicht wirklich gerechtfertigt und etwas einseitig dargestellt. Ja, Viva con Agua vertreibt Mineralwasser, sagt aber auch an vielen Stellen, dass Leitungswasser eigentlich ökologischer ist. Wenn in bestimmten Situationen unbedingt Mineralwasser benötigt wird, dann wollen sie eine soziale Alternative anbieten, bei der die Gewinne an Trinkwasserprojekte fließen. Und nicht eines, was einfach nur Konzerne reicher macht. Das ist für mich stimmig, auch wenn ich mir natürlich wünsche, Viva con Agua würde noch mehr für Leitungswasser tun und das nicht nur, damit wir mehr soulbottles verkaufen können. ;-)
Apropos soulbottles verkaufen: Die Spende fließt nicht an die Viva con Agua Wasser GmbH, die das Mineralwasser vermarktet, sondern an den gemeinnützigen Viva con Agua de Sankt Pauli e.V., der damit Trinkwasserprojekte fördert (ganz genau: an unser gemeinsames Projekt WASH’n’soul in Sambia). Ich verstehe aber, dass es auf den ersten Blick unübersichtlich wirkt. Zu Viva con Agua gehören mittlerweile echt viele Organisationen. Aber sie machen ja auch sehr viele unterschiedliche Dinge und das schon seit 15 Jahren. Das ist in meinen Augen eigentlich recht natürlich, dass es da unterschiedliche Rechtsformen gibt, ich finde es hier ganz transparent und klar dargestellt.
Wenn es euch ganz im Detail interessiert, die Stellungsnahme von Viva con Agua findet ihr hier und Benny Adrions Antworten auf die Nachfragen im Stern hier.
Wir freuen uns, jetzt schon seit über 10 Jahren Partner von Viva con Agua zu sein und hoffen auch, noch viele weitere tolle Projekte zusammen umzusetzen.