Artikel: the soulstory
the soulstory
die idee
"Kann man Menschen mit gutem Design auch zu mehr Nachhaltigkeit verführen?” Die Frage stellte sich Georg, nachdem er T-Shirts aus den USA bestellt hatte. Eigentlich wollte er regional und nachhaltig einkaufen, aber die Designs beim amerikanischen Label Threadless waren einfach zu gut.
Das war 2011 und Georg und ich studierten in Wien, naja offiziell zumindest. Ich hab eigentlich vor allem Musik gemacht und Georg wollte sich als Trainer für Gewaltfreie Kommunikation selbstständig machen. Nachdem wir den Film “Plastic Planet” von Werner Boote gesehen hatten, in dem die katastrophalen Auswirkung von Plastikverpackung auf Mensch und Umwelt gezeigt wurden, wollten wir unbedingt auf Plastikflaschen verzichten.
Wir tranken nur noch Leitungswasser und für unterwegs benutzen wir alte Wein- und Wodkaflaschen, sehr zur Belustigung von Freunden und fremden Menschen in der U-Bahn – aber das ist eine ganz andere Geschichte.
In Georg’s Kopf kamen die beide Ideen dann irgendwie zusammen und er versuchte mich zu überreden: „Wenn man Trinkflaschen auch cool bedrucken könnte, dann würden viel mehr Menschen welche nutzen!”
die ersten prototypen
An einem Punkt wurde der Bastler in mir geweckt. Mich reizte mich am Anfang die technische Herausforderung: Ich wollte wissen ob wir das hinbekommen könnten. Ich hatte gerade meinen Praktikumsplatz verloren, weil die Produktionsfirma für die ich damals arbeitete die “London Riots” nicht überstanden hatte – aber auch das ist eine andere Geschichte.
Im Keller der Universität für Angewandte Kunst in Wien lernte ich, wie man in Handarbeit mit Siebdruck und großen Keramiköfen auf Glas drucken konnte. Obwohl ich an der Uni nie offiziell eingeschrieben war.
Innerhalb von wenigen Wochen entstanden die ersten soulbottles in meinem damaligen WG-Zimmer. Alle Designs kamen von Freunden und Freundinnen und das waren auch unsere ersten Kunden. Nach nur wenigen Wochen waren wir ausverkauft und mussten nachproduzieren. Unsere Fertigung war quasi ich plus ein Fahrrad mit Anhänger. Wir habe die Flaschen zuhause beklebt (oft mit Hilfe von Mitbewohnern oder wer sonst noch grad da war) und dann mit dem Rad zur Uni gebracht, wo die Öfen standen, mit der die Farbe eingebrannt wurde. Das Abholen war aber anstrengender, da musste man mit vollem Anhänger bergauf fahren. Mein Zimmer stand irgendwann so voll mit soulbottles, dass jedes Mal wenn ein Zug oder Auto am Fenster vorbeifuhr mein ganzes Zimmer klirrte.
Die nächsten Monate verbrachten Georg und ich damit, soulbottles aufzubauen. Dabei machten wir (fast) alles selbst – von der Website bis zur Buchhaltung. Entsprechend chaotisch lief das dann auch. Doch Nachfrage stieg und stieg und jede verkaufte soulbottle erzählte die Geschichte von einer nachhaltigeren und schöneren Welt.
gründung und erste serie
Im August 2012 nach einem dreiviertel Jahr voller Aufregung und Höhen und Tiefen kam es zum Angel-Investment durch den Unternehmer Bernardo Saorin und zur offiziellen GmbH-Gründung. Bernardo hatte eine plastikfreie Trinkflasche für seine Kinder gesucht und dabei uns entdeckt. Mit Hilfe seines Investments und einer erfolgreichen Crowdfunding Kampagne rollten dann 2013 die ersten maschinell produzierten soulbottles vom Band…